Von “Vertriebs-Revolution” bei Nokia spricht heute die Telekom Handel nach einem Interview mit Nokias Deutschland-Geschäftsführer Heikki Tarvainen. Demnach will Nokia seine Distributionsstruktur prüfen, da sich Nokia seit einiger Zeit im Wandel vom reinen Hardware-Hersteller hin zum Anbieter von Diensten entwickelt. Diesem Wandel soll auch die Distributionsstruktur folgen…
Unter dem Motto “connecting people” setzt Nokia heute viel weniger auf Produkt-Kampagnen, sondern bewirbt Themen. Das bedeutet, dass die TK-Distribution ihre Vertriebskompetenz neu unter Beweis stellen muss: “Was nützt es, wenn wir ein Handy mit GPS haben, aber die Navigationslizenz nicht genutzt wird, weil der Partner sie nicht vermarktet“, so Heikki Tarvainen gegenüber der Telecom Handel.
Letzte Woche hatte Nokia bereits den Auswahlprozess gestartet. Heikki Tarvainen: “Das ist klassisches Assessment.” Nokia lädt die Distributoren zu persönlichen Gesprächen ein und erläutert die Gründe für die Änderungen im Vertriebsprozess. Die Distributoren füllen dann einen Fragebogen aus, der für alle gleich ist, und können Konzepte einreichen. Nokia entscheidet daraufhin über eine weitere direkte Zusammenarbeit.
Auf die Frage, ob ein solcher Wettbewerb in der Handelswelt auf negative Resonanz stoßen könnte, verweist Tarvainen eher auf die Chancen für die Partner, ihre Möglichkeiten zu zeigen: Wer intensiv mit Nokia zusammenarbeite und die Strategie unterstütze, habe eine große Chance, weiter dabei zu sein.
“Auch werden wir neuen Partnern, die nicht zwangsläufig aus dem klassischen TK-Bereich kommen müssen, eine Chance geben.” Dabei vertraut er auf die Kompetenz der Vertriebspartner: “Ich bin überzeugt, dass es genug Distributoren gibt, die verstehen, was wir tun und dass sie mehr zum Thema Konvergenz tun müssen.”
Im dritten Quartal 2009 soll laut Telecom Handel der Bewertungsvorgang abgeschlossen sein und die neue Struktur stehen.
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